Samstag, 27. Dezember 2008

Weihnachten

Na habt ihr schöne Weihnachten verbracht? Ich schon, mit meiner ganzen Familie (die übrigens riesig ist).

Weihnachten ist doch im Prinzip eine schöne Geschichte. Leuchtende Kinderaugen, lachende Eltern, Friede Freude Eierkuchen. Aber lasst uns einmal hinter Weihnachten blicken. Ich möchte in diesem Post 2 Blickwinkel zu Weihnachten einbringen, nämlich

  • die Bedeutung von Weihnachten heutzutage und
  • die moralische/soziale Sichtweise
Lasst uns mit der religiösen Sichtweise beginnen.

Zunächst eine kleine Bemerkung zum Datum: der 24. Dezember. Am 24. Dezember wurde bei den Römern vor der Zeit der Christen der Sonnengott gefeiert, das heißt eigentlich die Sonnenwende wurde gefeiert. Die Tage wurden wieder länger und das bedeutete für die Menschen nur Gutes.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sol_(Gott)

Es ist absolut üblich, dass Religionen andere Religionen vertreiben, indem sie ihre Feiertage auf die Feiertage anderer Religionen legen, und so geschah es auch mit dem Christentum. Christi Geburt ist laut neuesten Berechnungen irgendwann im Sommer gewesen.

So aber was bedeutet Weihnachten für die Menschen? Also in meinen Augen hat Weihnachten nur noch Familienbedeutung, das bedeutet es zumindest für mich. Ein Tag an dem die Familie zusammenkommt, miteinander isst, und es Bescherung gibt, in dem man sich gegenseitig eine Kleinigkeit schenkt, und dabei zeigt sich oft wie gut man jemanden kennt. Es ist ein Tag ohne Streit und Zank, ein Tag an dem sich Eltern und Kinder zusammenreißen. Das bedeutet Weihnachten für mich.

Und der ganze religiöse Mist, der dahinter steckt, der interessiert mich eigentlich weniger, dieser Teil von Weihnachten ist in meinen Augen auch der schlechteste. Die Kirche ist noch heuchlerischer an diesem Tag als an jedem anderen.

Wobei wir dann beim zweiten Punkt wären. Ich habe vor einigen Tagen mit einem Kollegen von mir (ein Zeuge Jehova, um Fragen vorzubeugen) über die Frage der Bedeutung von Weihnachten nachgedacht. Irgendwann sind wir dann zu dem Punkt gekommen wo ein zweiter Freund von mir eingeworfen hat (mehr ironisch, aber doch) dass wir eigentlich garnicht Weihnachten feiern dürften weil soviel Leid auf der Welt ist.

Ist doch eigentlich pure Ironie oder? Ein Teil der Menschheit kauft in dieser Zeit soviel wie im ganzen Jahr nicht, der Handel blüht, die Straßen sind voll mit Menschen die Säcke voll Zeug haben. Der pure Kommerz. Und auf der anderen Seite Menschen wie Kinder in Afrika, Asien welche hungern, in Fabriken arbeiten (China!!). Es sterben Menschen in Palästina und in Israel, der Krieg dort ist voll im Gange. Und was machen wir? Einkaufen ohne Ende, auf die Zeit des "Friedens" freuen. Dürften wir das überhaupt? Ist das denn überhaupt moralisch sinnvoll?

Ich sage ja, wir dürfen feiern. Und genau das habe ich damals auch gesagt. Wir können uns nicht um jeden Menschen der Welt kümmern, und warum sollten wir nicht einen Familientag genießen? Warum sollten wir nicht einen Tag haben an dem wir nicht politisch korrekt sein müssen? Wir können auch den Rest des Jahres damit verbringen Kinder in Afrika zu retten, für die Menschenrechte in China zu kämpfen abernicht an Weihnachten.

Und genau das ist der Punkt. Feiert Weihnachten ohne Gewissensbisse, es ist ein schöner Tag. Aber denkt dann morgen an die Kinder in Afrika :)

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